Coraline - In dem zauberhaften Animationsfilm zieht die elfjährige Coraline mit ihren Eltern in eine heruntergekommene und dazu ziemlich abgelegene Villa in Oregon. Leider haben ihre Eltern überhaupt keine Zeit für sie und so muss sich das Kind den ganzen Tag mit sich selbst beschäftigen. Während ihrer Erkundungen macht Coraline nicht nur die Bekanntschaft mit ihrer skurrilen Nachbarschaft, sondern findet eines Tages auch eine seltsame Tür, hinter der eine Spiegelwelt auf sie wartet. Dort sind ihre Eltern voll und ganz für sie da und verwöhnen sie rund um die Uhr. Doch die scheinbare Idylle hat ein gruseliges Geheimnis.
Dieser Film will und wird Kindern Angst machen. Und das ist gut so, denn das dürfte ihre Persönlichkeitsbildung mehr befördern als die klebrige Süßigkeit von drei „Kung Fu Pandas“ und die Pseudo-Cleverness von sechs „Shreks“. Es beginnt schon bei der Titelfigur. Coraline Jones ist kein nettes Mädchen. Sie besitzt Untertassen- statt Kulleraugen, permanente Skepsis umspielt ihren Mund, das blaue Haar hält auf Distanz. Sie gibt Widerworte, ist hochmütig, und das Stadtkind hat null Lust, sich in dem großen, alten Landhaus einzugewöhnen, wohin ihre Eltern gezogen sind, um in Ruhe schreiben zu können.
Das arme Mädchen langweilt sich schrecklich, bis es eine verschlossene Tür in der Wand entdeckt - und dahinter einen Kriechgang, der in eine Parallelwelt führt. Die sieht zunächst wie eine exakte Kopie ihres neuen Zuhauses aus, nur ist hier alles viel sauberer, glänzender, lieblicher. Die Mutter hat plötzlich Zeit für sie und kocht ihre Lieblingsgerichte. Der Vater hockt nicht zerstreut hinterm Computer, sondern singt und musiziert und setzt die Pflanzen im Garten so, dass sie ein riesiges Coraline-Abbild ergeben. Merkwürdig nur, dass die Menschenkopien alle schwarze Knöpfe statt Augen besitzen.
13. August 2009 Im Kino / 1 Std. 40 Min. / Animation, Fantasy, Familie
Regie: Henry Selick
Drehbuch: Henry Selick, Neil Gaiman
Besetzung: Dakota Fanning, Teri Hatcher, Jennifer Saunders
